16. Oktober 2025

Sommergasshuku in Pirna – vier Tage Karate, Freundschaft und ein Hauch Abenteuer

Sommergasshuku – das bedeutet: vier Tage intensives Training, gemütliche Abende, gemeinsames Frühstück in der Unterkunft und jede Menge Gelegenheiten, neue Kontakte zu knüpfen oder alte zu vertiefen.

In diesem Jahr machten wir uns zu siebt (Claudia, Lena, Steffen, David, Michael, Alex und ich) wieder auf den Weg nach Pirna, wo vom 31. Juli bis 3. August der Sommerlehrgang des S.K.I.D. stattfand. Über 250 Karateka folgten der Einladung des Dojo Sakura Pirna, um unter der Leitung von Akio Nagai Shihan (9. Dan), Murakami Shuseki Shihan (8. Dan) und Yasuyuki Aragane Sensei (7. Dan) zu trainieren und frische Impulse mitzunehmen.

Die Grevener Teilnehmer des diesjährigen Sommergasshuku in Pirna


Intensives Training…

Das Training bei den japanischen Karatemeistern hätte unterschiedlicher kaum sein können:

Murakami Shihan legte größten Wert auf präzise Grundtechniken. Saubere Stände, korrekte Ausführungen von Schlag-, Tritt- und Abwehrtechniken – immer mit dem Ziel, Bewegungen effizienter zu gestalten. Er warnte die Teilnehmer davor, im Training den einfachen Weg zu wählen – bequem im Moment, aber mit langfristigen Nachteilen für die Karateentwicklung. Lieber Herausforderungen annehmen, hart trainieren und dauerhaft profitieren.

Murakami Shihan erklärt den Teilnehmern detailliert wichtige Punkte bei der Ausführung von Techniken

Aragane Sensei, extra aus Irland angereist, kombinierte Grundschultechniken mit Partnerübungen. Blickkontakt, gezielte Angriffe und eine präzise Beinarbeit, um für selten genutzte Konter die richtige Distanz zu schaffen, waren seine Kernbotschaften. Sein Motto: „Half Power, Half Speed, but proper attack.“ Klingt simpel – war es in der Umsetzung aber nicht immer.

Training mit Aragane Shihan
Aragane Sensei beim Kihon-Training

Gemeinsame Abende…

In den letzten Jahren hat es eingebürgert, dass wir den ersten Abend des Lehrgangs zusammen verbringen. Nach unseren „legendären“ „flüssigen Käse-Burger“-Erfahrungen im Vorjahr führte uns der Weg erneut ins Restaurant „Platzhirsch“. Leider stand der berühmte Burger diesmal nicht auf der Karte. Zum Glück waren die Alternativen ebenso lecker und sättigend. Später zog es uns noch auf ein paar „Hopfenkaltschalen“ in die Kneipe „Geheimrad“, wo Jörg und Alex vom Dojo Yamauchi Yodo dazu stießen.
Der Freitagabend waren wir auf der offiziellen Lehrgangs-Abendveranstaltung im Brauhaus Pirna. Bei Haxe und kühlen Getränken tauschte man sich über den Trainingstag mit anderen Karateka aus.

Kyu- und Danprüfungen…

Samstag ist traditionell Höhepunkt des viertägigen Sommerlehrgangs: Gürtelprüfungen und die Gasshuku-Party. Unser Dojo war bei den Prüfungen gleich doppelt vertreten – David stellte sich der Prüfung zum 3. Kyu, Michael trat sogar zum 3. Dan an. Während die Kyu-Prüfungen in einem Hallenteil stattfanden, erfuhren wir leider, dass die Danprüfungen nicht wie angekündigt öffentlich waren. Zuschauer durften lediglich im Nebenhallenteil zusehen, während die übrigen Karateka mit Aragane Sensei weiter trainierten.

Glückliche Gesichter bei unseren beiden Prüflingen David und Michael


Ich persönlich bin mit öffentlichen Danprüfungen groß geworden – damals noch auf Bundeslehrgängen – und habe das Publikum immer als Motivationsschub empfunden. In Zeiten, in denen Videos schnell ins Netz gelangen, ist die Entscheidung nachvollziehbar. Trotzdem hoffe ich, dass wir in Zukunft wieder gemeinsam die Danprüfungen unserer Dojomitglieder live miterleben können.

Die Freude über die bestandenen Prüfungen von David und Michael tat das alles keinen Abbruch. Am Abend wurden die Leistungen der Beiden gebührend gefeiert. Das besondere Highlight: das 50-jährige Bestehen des Verbandes S.K.I.D. e.V., 1975 von Nagai Shihan gegründet. Ein Video ließ die letzten fünf Jahrzehnte mit Fotos und Filmaufnahmen Revue passieren – ein bewegender Rückblick auf das Wirken unseres Bundestrainers.
Bis spät in die Nacht wurde getanzt, gelacht und gefeiert. Als wir den Heimweg ins Hotel antreten wollten, kam uns der Hausmeister gerade recht, der kurz vor Feierabend noch das Taxi-Problem löste. So fanden wir doch noch rechtzeitig zur wohlverdienten Bettruhe.

Am Sonntag überraschte Aragane Sensei nach der morgendlichen Gymnastik mit einer kleinen Massage- und Entspannungseinheit. Danach griff er die Themen der letzten Tage auf und ließ uns noch einmal intensiv Kumite-Varianten trainieren. Zum Abschluss rückte Murakami Shihan die Heian-Kata in den Mittelpunkt – linksherum, rechtsherum – bevor er uns alle aufforderte, den besten Tsuki des gesamten Gasshuku zu zeigen und damit das Gasshuku beendete.

Und nach dem letzten Tsuki war es auch schon vorbei. Mit Training, Abendveranstaltungen, Frühstücken und unzähligen Momenten vergehen die vier Tage wie im Flug – und schneller, als man denkt, sitzt man wieder im Auto auf dem Heimweg.
Nächstes Jahr findet das Sommergasshuku in Ostbevern statt. Ich freue mich schon jetzt – auch wenn durch die kurze Anfahrt vielleicht das eine oder andere gemeinsame Abenteuer fehlen wird.

Danke!

An dieser Stelle möchte ich meinen Dank an Tilo, seinem Dojo und die vielen helfenden Hände aussprechen. Ohne eure Motivation und die vielen Stunden der Vorbereitung ist ein solcher Lehrgang nicht zu stemmen. Vielen, vielen lieben Dank für eure Gastfreundschaft und für die tollen Rahmenbedingungen für dieses Sommergasshuku.

Shimazu
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