Mit knapp 150 Karatekas aus dem ganzen Bundesgebiet waren am Wochenende nicht ganz so viele Sportler zum Bundeslehrgang gekommen wie in den letzten Jahren. Dafür waren sie umso motivierter. Die beiden japanischen Trainer, der deutsche Bundestrainer Akio Nagai (8. Dan) und der österreichische Bundestrainer Norio Kawasoe (7.Dan) zeigten sich bester Laune.
Dies schlug sich auch in ihrem Training wieder.
Kawasoe Shihan leitete das erste Training und legte sehr viel Wert auf den Partnerkampf.
Alle Kombinationen wurden erst Einzeln und danach zu Zweit geübt.
Nach 1 ½ Stunden schweißtreibendem Training wurden dann verschiedene
Gruppen gebildet. Hier wurden, den Gürtelgraden angepasst, Kataabläufe
trainiert. Es gibt insgesamt 26 Katas, mit unterschiedlichen
Schwierigkeitsgraden. Kata symbolisiert den Kampf gegen imaginäre Gegner
und ist vergleichbar mit einer Pflichtkür beim Eiskunstlauf.
Eugen Landgraf aus Aalen leitete die Weiß bis Violettgurte. In seinem
Training standen die fünf Grundkatas im Mittelpunkt. Neben der genauen
Ausführung erklärte er auch mit Partnerübungen den Sinn der Techniken.
Die Braungurte trainierten unter Nagai Shihan. Er legte sehr viel Wert
auf die Grundmeisterkatas, Bassai-Dai, Jion, Enpi und Kanku-Dai. Diese
vier Katas sind die Grundlage für die Braungürtel. Exakte Spannung und
Timing waren Nagai Shihan wichtig, notfalls wurde eine Technik solange
geübt, bis sie für Nagai Shihan in Ordnung waren.
Die Schwarzgurte übten die Anwendung von hohen Katas. Kawasoe Shihan
zeigte verschiedene Katas und deren verschiedenen Anwendungen. Auch
machte er deutlich, dass es für jede Technik nicht nur eine Anwendung
gibt.
Am Sonntag fing der Lehrgang dann um 10 Uhr wieder an.
Nach dem Aufwärmtraining übernahm wieder Kawasoe Shihan die Leitung.
Nagai Shihan nahm derweil die Prüfungen ab.
Unter Kawasoe standen wiederum Partnerübungen im Mittelpunkt. Neben
Kumite mit dynamischen Tritten, für die der österreichische Trainer
berühmt ist, wurde auch die Anwendung von Katas geübt.
Unter den 43 Prüflingen befand sich nur ein Grevener Karateka.
Michael Surkau, legte die Prüfung zum 2 Kyu ab, dem 2 Braungurt. Der
Karateka des Shimazu Dojo und des TVE Greven bestand diese Prüfung mit
der Bestnote A. Er verstand es die passenden Akzente im Bereich Kihon
(Grundtechniken) Kumite ( Partnerkampf) und Kata ( Schattenkampf) zu
setzen.
Insgesamt konnten die Grevener Karatekas sehr zufrieden sein.
Auch Lars Bartschat konnte an den zwei Tagen sein Können unter Beweiß
stellen. Beim Training mit Nationalkadermitgliedern konnte er mithalten.
Im Bereich der Kata verstand er es das gezeigte schnell umzusetzen und
neben dem korrekten Ablauf auch die Zuschauer mit seiner Schnelligkeit
und Konzentration zu beeindrucken.
Andreas und Martina Kemp, die beiden Grevener Trainer waren äußerst
zufrieden mit den gezeigten Leistungen. Sie freuten sich das die
Grevener Karatekas immer noch mit den anderen Karatevereinen aus der
Bundesrepublik mithalten können. Nachdem anstrengendem Training am
Wochenende bleibt aber keine Zeit für eine Trainingspause.
In fünf Wochen findet die Deutsche Nachwuchsmeisterschaft und der Nagai
Cup in Großenhain statt.
Auf der Nachwuchsmeisterschaft werden neben Michael Surkau auch andere
Nachwuchsathleten aus Greven starten.
Auf dem Nagai Cup, einem internationalen Vergleich zwischen
Schwarzgurten wird Lars Bartschat das Grevener Dojo vertreten.