29. März 2024

Bundeslehrgang in Greven

Mitte März, das bedeutet, es ist Zeit für den alljährlichen Bundeslehrgang in Greven, der schon seit den frühen Neunzigern traditionell in der Emsstadt ausgerichtet wird.
Neben Nagai Shihan, 8. Dan, war natürlich auch Kawazoe Shihan, 8. Dan, aus Österreich angereist. Kawazoe Shihan kann eigentlich schon als Stammgast bezeichnet werden. Freuen konnten sich die angereisten Karatekas darüber, dass Nagai Shihan erneut Tanaka Sensei, 6. Dan, aus Japan eingeladen hatte, der schon im Vorjahr mit seinem abwechslungsreichen und anspruchsvollen Training überzeugt hatte.
Auf Grund der etwas ungünstigen Wetterlage und einer Autobahnsperrung verzögerte sich der Start um etwa zwanzig Minuten, doch danach wurde den Karatesportlern alles geboten, was man sich erhofft hatte.

Nach einer kurzen Gymnastik ging Tanaka Sensei ansatzlos in das Kihontraining über und setzte dort seine Schwerpunkte auf Schnelligkeit und Timing. Man merkte seinen Kombinationen ihren Ursprung im Jiyu-Kumite deutlich an und so wurden alle Teilnehmer vom Weißgurt bis zum Nationalkadermitglied entsprechend ihres Leistungsniveaus gefordert. Tanaka Sensei demonstrierte immer wieder, auf welche Details besonders zu achten ist und wie die einzelnen Bewegungsphasen auszuführen sind.
Nach dem gemeinsamen Kihontraining wurden den Gürtelgraden nach drei verschiedene Gruppen gebildet. Die Unterstufe wurde durch Nagai Shihan unterrichtet, Kawazoe Shihan leitete das Training der Mittelstufe und die Oberstufe wurde von Tanaka Sensei unterwiesen. Das Hauptaugenmerk lag auf dem Katatraining, die Oberstufe lief einige Meisterkatas, während Kawazoe Shihan der Mittelstufe das Kata Bunkai, die Kata-Anwendung, näher brachte.
Nach einer halbstündigen Pause, in der das Kuchenbuffet nahezu belagert wurde, waren etliche Teilnehmer angekommen, deren Anfahrt durch das Wetter oder die Autobahnsperrung verzögert worden war. Um diesen Teilnehmern noch ein angemessenes Trainingspensum zu bieten, hatte Nagai Shihan in der Pause festgelegt, dass das Training „ein wenig“ verlängert wurde.
Kawazoe Shihan sorgte nach der Pause mit einer Warm-Up-Einheit für lockere Muskeln vor Tanaka Senseis Kihon-Programm.
Nun wurden wieder drei Gruppen gebildet und die Oberstufe genoss erneut Tanaka Senseis Training, während die Unter- und Mittelstufe die Ehre hatten, von den zwei Großmeistern unterrichtet zu werden.
Neben dem Katatraining lag der Schwerpunkt des Oberstufentrainings auf dem Kumite. Zunächst zeigte Tanaka Sensei verschiedene Angriffs- und Abwehrkombinationen, anschließend stand ein klassisches Happo-Kumite auf dem Plan. Ein Kämpfer wurde von vier Trainingspartnern umringt und musste sich nacheinander mit ihnen auseinandersetzen. Aber auch der freie Kampf, das Jiyu-Kumite, wurde mit wechselnden Kontrahenten trainiert.
Am Abend ging es in das Hotel-Restaurant Wermelt, um den Tag mit einem wohlverdienten Bier oder einer Apfelschorle ausklingen zu lassen. Die Feierstimmung hielt bis in die späte Nacht, so dass am Sonntagmorgen einige Gesichter etwas verknautscht aussahen.
Doch nach dem Aufwärmtraining von Reinhard Nawe, 6. Dan, waren alle Anwesenden putzmunter und Tanaka Sensei übernahm die Leitung der Kihon-Schulung. Erneut zeigte er kurze, stark Kumite-verwandte, Kombinationen, mit vielen Richtungswechseln und schnellen Block-Konter-Aktionen.
Nach einer kurzen Pause nahm Nagai Shihan in einem separierten Hallentrakt die Gürtelprüfungen ab, während Kawazoe Shihan die verbleibenden Karatekas trainierte. Kumite war nun Thema und Kawazoe Shihan vermittelte den Trainierenden in aufeinander aufbauenden Kombinationen verschiedene Angriffsvarianten und die entsprechenden Abwehrtechniken, die immer mit einem Konterangriff abgeschlossen wurden.
Nach einem langen und harten Wochenende wurden zum Abschluss den Prüflingen ihre Noten bekannt gegeben und Tanaka Sensei leitete noch ein kurzes Kata-Programm.
Nun war der Lehrgang leider endgültig vorbei und die Karatekas traten ihre Heimreise an, die zum Teil bis nach Österreich führte.
Doch schon am nächsten Wochenende sollte es für die meisten ein Wiedersehen auf der Nachwuchsmeisterschaft und dem Nagai Cup in Berlin geben.
Wir bedanken uns bei allen, die am Lehrgang teilgenommen haben, vor allem natürlich bei Nagai Shihan, Kawazoe Shihan und Tanaka Sensei und hoffen, dass alle im nächsten Jahr wieder dabei sind und noch mehr Teilnehmer mitbringen.