Ein kleiner Medaillenregen überraschte am Wochenende die Karateka des TVE Greven bei der diesjährigen Nachwuchs- und Deutschen Meisterschaft, die im nahe gelegenen Warendorf stattfand. Die fünf Grevener Starter konnten insgesamt sieben Medaillen einheimsen. Der größte Erfolg gelang dabei dem Kumite-Team, bestehend aus Michael Surkau (2. Dan), Lukas Funke (1. Braungurt) und Andrej Marsenok (2. Violettgurt), welches überraschend den zweiten Platz bei den Wettkämpfen der Deutschen Meisterschaften erreichte und sich somit deutscher Vizemeister nennen dürfen.
„Einfach Wahnsinn“ war die erste Reaktion aller drei Teamstarter, die nach der Niederlage im Finale ihren zweiten Platz trotzdem feiern konnten. Schließlich hatte nur der Zufall zum Start dieses Teams beigetragen und mit so einem guten Abschneiden hatte keiner gerechnet.
Beim Kumite-Team stellt ein Verein drei Starter, die gegen ein Team eines anderen Vereins im Freikampf antreten. Diese Disziplin gilt als die Königsdiziplin, da hier nicht nur die Einzelleistung entscheidet, sondern es auf die Leistung aller Starter ankommt.
Zunächst sollten Andrej Marsenok und Lukas Funke zu zweit bei den Mannschaftskämpfen der Nachwuchsmeisterschaft starten und dort wichtige Erfahrung im Freikampf sammeln. Kurzfristig entschied das Organisationskomitee aufgrund der wenigen Meldungen die Teams des Nachwuchsbereiches mit den Teams zusammen zulegen, die bei der Deutschen Meisterschaft antreten sollte. Nur dadurch war es Möglich das Michael Surkau als dritter Starter die Grevener Mannschaft komplettierte und mit seiner Erfahrung zu dem Erfolg beitragen und stets wichtige Punkte sammeln konnte.
In der ersten Runde traf die drei Grevener auf die Karateka aus Beelen und konnten sich knapp mit 2:1 Sieg durchsetzen. Einen klaren Sieg erzielten Sie in der zweiten Runde, in der sie die Mannschaft aus Leipzig ungefährdet 2:0 besiegten. Einen ebenso klaren Sieg erkämpften die drei im Halbfina le, als sie die Mannschaft aus Aalen besiegte. Bei dieser Mannschaft startete unter anderem der spätere Deutsche Vizemeister im Freikampf, den Michael Surkau nach Punkten besiegte.
Im Finale traf man auf das Team aus Berlin, die neben dem Deutschen Meister im Freikampf aus zwei weiteren langjährige Nationalteammitglieder bestand. Trotz der offensichtlichen Vorteile zeigten alle drei Grevener eine starke Leistung und mussten sich mit dem zweiten Platz begnügen. Für das Team, welches zum ersten Mal in dieser Konstellation startete und zudem mit Lukas und Andrej zwei der wenigen Nicht-Schwarzgurte im gesamten Teamwettbewerb stellte, trotzdem ein großer Erfolg.
Auf der Nachwuchsmeisterschaft, die im Vorfeld der 33. Deutschen Meisterschaft durchgeführt wurde, starteten Lukas Funke, Andrej Marsenok, Katrin Buschschlüter und Steffen Scheuermann. Michael Surkau nahm während der Nachwuchsmeisterschaft seine Tätigkeit als Kampfrichter wahr, so dass sich TVE Abteilungsleiter Andreas Glatzel um das Coaching der Grevener Starter kümmerte.
Andrej Marsenok wiederholte seinen Erfolg vom diesjährigen Nagai Cup und siegte erneut im Katawettbewerb der Violettgurte über 18 Jahre. Selbstverständlich startete der Kindertrainer der TVE Karateabteilung ebenfalls im Freikampf seiner Altersklasse. Im Halbfinale schied er gegen den späteren Sieger aus. Im kleinen Finale ließ er jedoch keinen Zweifel an seinem Potential aufkommen und entschied diesen Kampf souverän für sich.
Einen aufregenden Tag erlebte Katrin Buschschlüter. Zunächst erreichte sie in der Kategorie „Kata Damen ab 18, Violettgurt“, den dritten Platz. Anschließend startete die Kindertrainerin zum ersten Mal im Freikampf. Erst in der letzten Woche hatte sie sich spontan zum Start in diesem Wetbewerb entschieden, so dass sie ziemlich nervös in den Wettkampfpool trat.
Nach ihrem ersten Kampf, den sie knapp für sich entschied, war sie überglücklich und ging mit einer gesunden Mischung aus Adrenalin und Nervosität in die folgenden Kämpfe. Erst im Finale unterlag sie und belegte somit den hervorragenden zweiten Platz.
Lukas Funke ging als einziger Braungurt aus Grevener Sicht an den Start und fand sich in einer Wettkampfgruppe mit vielen erfahrenen Startern gegenüber. In der Vorrunde des Katawettbewerbes hatte er das notwendige Glück als er von einem Patzer eines Gegners profitierte und somit in die Finalrunde einzog. Dort belegte er mit wenigen Zehnteln Rückstand den dritten Platz.
Den dritten Platz belegte Lukas ebenfalls im Freikampf, bei dem er sich gut behaupten konnte und nur gegen den späteren Sieger den Kürzeren zog.
Steffen Scheuermann komplettierte das Grevener Quartett, welches bei den Nachwuchsmeisterschaften an den Start ging. In einer starken Wettkampfgruppe konnte er sich gut behaupten, jedoch reichte es noch nicht zu einem Platz auf dem Treppchen.
Michael Surkau startet bei den Deutschen Meisterschaften, die im Anschluss an die Nachwuchsmeisterschaften ausgetragen wurden. Im Halbfinale scheiterte er am späteren Deutschen Meister Marco Wäger aus Berlin und wurde im Kampf um den dritten Platz durch einen unglücklichen Treffer disqualifiziert und musste sich mit dem vierten Platz begnügen.
Neben den Startern standen zudem einige Karateka aus Greven dem ausrichtenden Karateverein aus Warendorf als Kampfrichterhelfer zur Seite und revanchierten sich so für deren Hilfe beim Nagai Cup im April dieses Jahres und sammelt dadurch einmal mehr Erfahrung bei der Organisation und Durchführung einer Meisterschaft.
Die beiden Grevener Trainer Andreas Glatzel und Michael Surkau zeigten sich sehr zufrieden mit dem Abschneiden ihrer Schüler, die ohne gesonderte Vorbereitungen auf der Meisterschaft starteten und somit das gute Niveau des Trainingsalltages bestätigten.